Die Gattung Cryptocoryne, unter Aquarianern auch als Wasserkelch bekannt, ist in der Natur im tropischen Südostasien weit verbreitet. Zur Zeit werden ungefähr 60 Arten anerkannt. Alles, was Sie über die beliebten Wasserpflanze wissen sollten, erfahren Sie in diesem Beitrag.
Cryptocorynen (Wasserkelche) in der Natur
Von den in der Aquaristik bekannten Arten stammen viele aus Sri Lanka. Auf dieser Insel wachsen zum Beispiel Cryptocoryne beckettii, C. wendtii, C. undulata, C. walkeri, C. willisii und C. parva. In Indien finden wir die langblättrigen Arten Cryptocoryne spiralis, C. crispatula, C. retrospiralis und C. sivadasanii aber auch C. ciliata und andere. Von Sumatra kommen C. pondeteriifolia und C. moehlmannii und auf Borneo ist C. cordata heimisch.

Die Cryptocoryne-Arten sind mehrjährige Wasser- oder Sumpfpflanzen. Einige Wasserkelche bleiben immer unter Wasser. Andere wachsen je nach der Jahreszeit und dem damit verbundenen Wasserstand, emers bzw. submers.
Um die Kultur von Cryptocorynen besser zu verstehen, sollten wir uns den Aufbau einer Cryptocorynepflanze näher ansehen.
Die Pflanzen bestehen aus einem verzweigten Wurzelstock und den in Rosetten angeordneten Blättern. Durch Ausläuferbildung an den Vegetationsknospen des Rhizoms entstehen nach einiger Zeit große Bestände. Eine interessante Eigenschaft von Cryptocorynen ist die Ausbildung von verschiedenen Wurzelarten. An vielen Pflanzen können wir zwei verschiedene Wurzelarten finden. Zum einen gibt es dicke, weiße, fleischige Wurzeln. Sie dienen der Verankerung der Pflanze im Boden und unterstützen das Festklammern auf geeignetem Substrat. Zum anderen finden wir feine, kurze Wurzeln, welche die Nährstoffe aufnehmen. Manche Arten bilden auch haardünne Wurzeln, die in sumpfigem, sauerstoffarmem Boden nach oben wachsen und wahrscheinlich einen ähnliche Funktion wie Luftwurzeln haben.
Die Blätter von Wasserkelchen bestehen aus einem Blattstiel und einer Spreite. Letztere ist artspezifisch und kann von lanzettlich über eiförmig bis schmal linealisch ausgeformt.
Alle Cryptocorynen gehören zur Familie Araceae (Aronstabgewächse). Sie bilden deshalb die für diese Familie typischen Blütenstände, welche aus unterschiedlich gefärbten Hochblättern (Spatha) und einem Kessel bestehen. Im Kessel befindet sich der Kolben mit weiblichen und männlichen Blüten. Die Form, die Farbe und vor allem die Ausbildung unterschiedlicher Auswüchse am Rand der Spatha sind ein wichtiges Kriterium bei der Artbestimmung.
Cryptocoryne Albida, Weißer Wasserkelch
Cryptocoryne albida, auch als Weißer Wasserkelch bezeichnet ist eine relativ anspruchsvolle Aquarienpflanze. Die Vermehrung gelingt meist nur vegetativ und unter optimalen Bedingungen. Das zierliche Pflänzchen scheint Erfahrungsberichten zufolge wesentlich besser innerhalb einer Gruppe zu gedeihen als allein stehend. C. albida wird auch unter den Synonymen Cryptocoryne costata und Cryptocoryne retrospiralis var. costata angeboten.
Mittelgroßer Wasserkelch — Cryptocoryne indonesii
In der Kultur über Wasser sind die Blätter deutlich breiter als die schmalen submersen Blattspreiten. Die Blattfarbe variiert von olivgrün bis rötlich braun. Die Blattränder können leicht gewellt sein, was dieser Wasserpflanze zusätzlich ein dekoratives Aussehen verleiht. Mit einer Wuchshöhe bis 30 cm ist sie eher für den Mittelgrund geeignet. Nach einem kräftigen Rückschnitt wird der Bestand deutlich kompakter und kräftiger. Die Pflanzen passen sich leicht an verschiedene Wasserwerte an.
Cryptocoryne albida var. costata — Weißlicher Wasserkelch
Cryptocoryne albida var costata ist eine selten angebotene Aquarienpflanze. Sie benötigt etwas Aufmerksamkeit, weil diese schöne Farbform von C. albida leicht von anderen Arten unterdrückt wird. Das zierliche Pflänzchen scheint Erfahrungsberichten zufolge wesentlich besser innerhalb einer Gruppe zu gedeihen als allein stehend. Am besten pflanzt man diese filigrane Schönheit in den Vordergrund. Diese Varität wird auch unter den Synonymen Cryptocoryne costata und Cryptocoryne retrospiralis var. costata angeboten.


Cryptocorynen (Wasserkelche) in der Aquaristik
Die Cryptocoryne bzw. der Wasserkelch gehören schon seit vielen Jahrzehnten zu den beliebtesten Aquarienpflanzen.

Der Grund dafür ist einfach. Die meisten ihrer Vertreter sind leicht zu pflegen und sie vermehren sich unermüdlich. Da sich die Arten in der Blattform, Blattgröße und Blattfarbe deutlich unterscheiden, können wir für jede Aquariengröße und jede Art von Bepflanzung eine geeignete Cryptocoryneart oder ‑sorte finden. Die Unterschiede sind groß. Sie reichen von der sehr kleinen, fast rasenbildenden Art C. parva bis zu den großen, mit langen Blätter ausgestatteten Arten wie z. B. C. crispatula var. balansae. Die meisten Cryptocoryne-Arten gehören jedoch zu den kleinen und mittelgroßen Aquarienpflanzen. Im Aquarium kommen sie im Vorder- oder Mittelgrund zum Einsatz.

Die Form der Cryptocorynenblätter zeigt sich in einem breiten Spektrum. Es gibt Arten mit schmalen, linealischen oder bandförmigen Blättern. Dazu gehören z.B. Cryptocoryne albida, C. costata, C. crispatula var. balansae und C. retrospiralis.
Andere Arten haben wiederum breitere, lanzettliche oder elliptische Blätter wie z.B. Cryptocoryne affinis, C. ciliata, C. cordata, .C. legroi, C. moehlmannii, C. pondeteriifolia, C. xpurpurea, C. walkeri und C. wendtii.
Interessant ist auch die Blattfarbe verschiedener Wasserkelche. Die Palette reicht von Arten mit grünen Blättern wie C. moehlmannii, C. albida costata oder C. nevillii über bräunliche Töne (C. beckettii, C. purpurea) bis hin zu rötlichbraunen Blättern (C. cordata, C. wendtii ‘Tropica’, C. wendtii ‘Braun’, C. wendtii ‘Mi Oya’).

Zu den Sorten mit ausgefallenen Farben gehören Cryptocoryne ‘Flamingo’ und C. legroi (eine triploide Form der C. walkeri). Dabei zeigen viele Cryptos ein zweifarbiges Blatt. Während die Oberseite oft dunkelgrün gefärbt ist, leuchten die Unterseiten in einem mehr oder weniger ausgeprägten Weinrot.
Dabei sollte man wissen, dass auch die Lichtintensität und die Düngung einen großen Einfluss auf die Blattfarbe und die Pflanzenhöhe haben kann. Obwohl die Vertreter der Gattung mit wenig Licht auskommen, werden die Blätter von manchen Arten bei intensiver Beleuchtung dunkler, rötlicher und größer. Dabei wirkt das Wachstum deutlich kompakter.
Cryptocoryne (Wasserkelch): die am häufigsten kultivierten Arten
- C. affinis wird bis 40 cm hoch. In Kultur findet man Pflanzen mit unterschiedlichen Blattformen.
- C. albida (Weißlicher Wasserkelch) wird bis 30 cm hoch und hat grüne Blätter.
- C. beckettii (Becketts Wasserkelch) wird 25 cm hoch. Die Blätter können dunkelgrün bis braun sein und zeigen manchmal einen interessante Marmorierung. Er ist einer der pflegeleichtesten Wasserkelche.
- C. ciliata (Gewimperter Wasserkelch) gehört zu den größten Wasserkelchen, hat grüne Blätter und kann bis 50 cm hoch werden. Er ist relativ salztolerant und kann auch in Brackwasseraquarien gut gedeihen.
- C. cordata (Herzblättriger Wasserkelch) ist auch eine große Crypto. Die submersen Blätter können bis 60 cm lang werden und sind sehr unterschiedlich ausgefärbt: von grün bis braun, manchmal marmoriert. Die Pflanzen wachsen gut bilden im Alter aber recht lange Blattstiele.
- C. costata ist eng verwandt mit C. albida , wird bis 30 cm hoch und unterscheidet sich von letzterer durch schöne braunrote Blätter.
- C. crispatula (Grasblättriger Wasserkelch) kann bis 70 cm lange, schmale Blätter bilden. Wird oft fälschlich als Cryptocoryne balansae angeboten.
- C. crispatula var. balansae hat ebenfalls lange Blätter. Die sind jedoch deutlich breiter als bei der Nominatform und sehr bullös. Im Handel gibt es auch eine bräunliche Form, die unter Aquarienbedingungen meiner Erfahrung nach aber vergrünt.
- C. legroi ist eine Form von C. walkeri und hat schöne, braunrote, metallisch glänzende Blätter. Meiner Meinung nach handelt es sich um eine der schönsten Arten.
- C. moehlmannii (Möhlmanns Wasserkelch) wird bis 30 cm hoch und hat große, grüne Blätter. Diese Cryptocoryne ist C. pontederifolia sehr ähnlich und ebenso pflegeleicht und anspruchslos. Sie wächst sehr langsam.
- C. parva (Kleiner Wasserkelch) ist die kleinste Wasserkelch-Art in Aquarienkultur und wird nur bis 10 cm hoch. Sie hat schmale, grüne Blätter, wächst zwar langsam, ist aber sonst nicht sehr anspruchsvoll und bildet schöne, rasenähnliche Bestände in Vordergrund.
- C. petchii ist eine triploide Form von C. beckettii, eine sehr genügsame Pflanze mit grünlichen Blättern.
- C. pondeteriifolia (Pontederia-blättriger Wasserkelch) wird bis 40 cm hoch und hat meistens grüne Blätter, die sich bei starken Beleuchtung auch bräunlich verfärben. Auch hierbei handelt es sich um eine pflegeleichte Art.
- C. xpupurea (Purpur Wasserkelch) ist eine Naturhybride aus C. griffithii und C. cordata var. cordata und wird 20–25 cm hoch. Sie hat dunkelgrüne Blätter, welche eine purpurfarbene Marmorierung aufweisen. Die Pflanzen sehen sehr attraktiv aus gedeihen unproblematisch.
- C. retrospiralis (Gedrehter Wasserkelch) hat sehr schmale, hellgrüne, bis 40 cm lange Blätter und ähnelt in ihren Aussehen einer Vallisnerie. Im Gegensatz zu dieser verbreitet sich die Cryptocoryne retrospiralis aber nicht im ganzen Becken sondern bildet horstartige Bestände.
- C. spiralis (Spiraliger Wasserkelch) hat unter Wasser schmale, bis 70 cm lange, grüne Blätter, die oft am Rand reizvoll gewellt sind. Die in Handel befindliche Form von Dennerle wächst ausgezeichnet in Aquarium. C. spiralis wird nicht von der Cryptocorynenfäule befallen.
- C. undulata (Gewellter Wasserkelch) ist eine mittelgroße Art mitdunkelgrünen bis grünbraunen Blättern. Die Art gehört zu den unproblematischen, schnellwüchsigen Cryptocorynen mit hoher Vermehrungsrate.
- C. usteriana (Usteris Wasserkelch) gehört zu den stark wachsenden Cryptocorynen, wird bis 70 cm hoch und ihre Blätter sind unter Wasser gewellt und bullös. Die Blätter sind oberseits grün während ihre Unterseite schön rotbraun gefärbt ist.
- C. walkeri (Walkers Wasserkelch) kommt in unterschiedlichen Wuchsformen vor. Die Blätter wachsen steif aufrecht und werden bis 25 cm hoch. Bei der in Handel befindlichen Form sind sie meistens rötlichbraun.
- C. wendtii (Wendts Wasserkelch) ist der am häufigsten kultivierte Wasserkelch und hat die besten Wuchseigenschaften. Von ihm gibt es viele dekorative Formen wie C. wendtii ‘Grün’ mit grünen Blättern oder C. wendtii ‘Braun’, C. wendtii ‘Tropica’, C. wendtii ‘Mi Oya’ — alle drei mit dunkleren, rotbraunen Blättern.
- C. x willisii (Willis’ Wasserkelch) ist eine Naturhybride von C. parva und C. walkeri . Es ist ein mittelgroßer, grünblättriger Wasserkelch, der maximal 20 cm hoch wird. Er ist ausgesprochen pflegeleicht und bildet schnell große Gruppen.
Vermehrung der Cryptocoryne

Die Vermehrung von Wasserkelchen ist relativ einfach. In der Aquarienkultur vermehrt man Cryptocorynen hauptsächlich durch Teilung. Da Wasserkelche sich durch Ausläufer verbreiten, kann man ausgewachsene Gruppen teilen oder nur einzelne Rhizome entnehmen.
In der letzten Zeit hat auch eine andere vegetative Vermehrungsweise an Bedeutung zugenommen, nämlich Vermehrung in Vitro, welche im Labor unter sterilen Bedingungen stattfindet. Der größte Vorteil so vermehrter Pflanzen ist die sterile Aufzucht. Die Pflanzen sind während der Anzucht geschützt vor Algensporen, Schneckenlaich, Viren und anderen Krankheitserregern. Außerdem kann man sicher sein, dass diese Pflanzen nie mit Fischen in Kontakt kamen. Dadurch ist die Übertragung der Pünktchenkrankheit (Ichthyophthirius multifiliis) bzw. verschiedenen schmarotzenden Würmern ausgeschlossen. Ins Aquarium gepflanzt, bilden die InVitro-Exemplare schnell heranwachsende, gesunde Bestände.
Die generative Vermehrung aus Samen ist auch möglich, spielt aber praktisch in der Aquaristik keine Rolle, da die Pflanzen hierzu emers gehalten werden müssen.


Probleme mit dem Wasserkelch: Cryptocorynenfäule
Eines der sehr wenigen Probleme, mit denen man bei Kultivierung von Cryptocorynen zu tun hat, ist die Neigung von manchen Arten zu so genannter Crytocorynenfäule. Die Anfälligkeit für Cryptocorynenfäule ist von Art zu Art sehr unterschiedlich. Sie äußert sich darin, dass die Blätter in kurzer Zeit glasig werden, verfaulen und sich vollständig auflösen. Viele Aquarianer haben früher angenommen, es handele sich um eine Art Krankheit. Heute gehen Experten davon aus, dass die Pflanzen auf diese Weise plötzlichen, stärkeren Umweltveränderungen begegnen. Der Wurzelstock wird davon nicht betroffen und bald wachsen aus den Rhizomen neue, gesunde Blätter. Der Wasserkelch erholt sich vollständig.
Haben Sie Fragen zur Wasserpflanzengattung Cryptocoryne (Wasserkelch) oder weitere Anregungen zum Thema? Wir freuen uns über Kommentare!
Der beste Ort um Aquarium Pflanzen zu bestellen. Einwandfrei und pflanzengerecht verpackt. Super Service und freundlicher Kontakt.
Danke.
Hunde-Service Schenzer