Der einfachste, effektivste und nachhaltigste Weg, um dem Algenwachstum im Aquarium vorzubeugen, ist eine üppige Bepflanzung bei ausgewogenen Wasserwerten und einer passenden Beleuchtung. Doch genügt es immer, sich darauf zu verlassen? Nicht in jedem Fall. Die meisten Aquarienbesitzer gehen lieber auf Nummer sicher und wählen schon bei der Einrichtung eines neuen Beckens den Besatz passend aus: Bei vielen Arten stehen Algen auf dem Speiseplan. Einige der beliebtesten Algenfresser stellen wir Ihnen vor.
Die besten Algenfresser für das Aquarium auswählen
Geraten die Wasserwerte im Aquarium einmal aus dem Gleichgewicht oder ändern sich die Lichtverhältnisse, kann es schnell dazu kommen, dass Algen im Aquarium entstehen. Es ist daher empfehlenswert, Besatz für das Aquarium einzuplanen, der sich – zumindest teilweise – von den ungeliebten Algen ernähhrt. Sollte einmal ein Ungleichgewicht auftreten, helfen die Algenfresser im Aquarium dabei, eine entstehenden Algenplage gar nicht erst aufkommen zu lassen.
Als kurzfristige Lösung eignet sich das Einsetzen von Algenfressern eher für Halter, die mehrere Becken besitzen. Vorsicht gilt auch bei Anfängern in der Aquaristik: Leider werden im Handel oft algenfressende Fische angepriesen, die sich als schwierig in der dauerhaften Haltung erweisen. Gründe können sein:
- die Tiere sind als Jungfische gute Algenfresser, werden jedoch schnell zu groß
- Algen werden nur von Jungfischen verspeist, ältere verlieren das Interesse
- die Fische stellen besondere Ansprüche an die Haltung
- es besteht die Schwierigkeit, die Tiere zu füttern, sobald die Algen vertilgt sind
Achten Sie also darauf, nur algenfressende Fische, Garnelen und Schnecken im Aquarium zu halten, deren Ansprüche auch wirklich mit der Umgebung, die Sie ihnen bieten können, übereinstimmen.
Die beliebtesten Schnecken gegen Algen
Kahnschnecke (Neritidae)
Kahnschnecken, die sogenannten Neritiden, gelten als Algenfresser unter den Schnecken als unschlagbare „Algenfressmaschinen“.

Ihre gedrungenen Häuschen sind einfarbig anthrazit oder interessant gemustert und bieten einen interessanten Anblick im Aquarium. Die Schneckenart ist auch deshalb so beliebt, weil sie sich im Aquarium nicht fortpflanzt. Eine Massenvermehrung der Schnecke ist also auch bei einem Futterüberangebot nicht zu befürchten. Weil diese Schnecke gegen Algen so beliebt ist, wird sie häufig unter dem Namen Algen-Kahnschnecke angeboten. Die Haltung dieser Schneckenart gestaltet sich einfach. Im Gesellschaftsbecken ist sie anspruchslos.
Posthornschnecken
Posthornschnecken werden von einigen Aquarianern zwiespältig betrachtet. Sie gelten als gute Algenvertilger und beseitigen abgestorbene Pflanzenteile und anderes organisches Material.

In den Aquarien sind in erster Linie die Vertreter der Gattung Planorbarius verbreitet. Lebende Pflanzenteile werden verschmäht, solange anderes Futter zur Verfügung steht.Während sie bei der Algenbekämpfung und bei der Verwertung anfallender Futterreste einen nützlichen Beitrag im Aquarium leisten, können sie durch ihre Vermehrungsfreudigkeit bei ausreichendem Nahrungsangebot auch lästig werden. Hier gilt es ein gesundes Mittelmaß zu finden. Inzwischen gibt es viele verschiedene Farbvarianten, welche durchaus von einer große Gemeinde an Schneckenliebhabern gezüchtet werden. In einschlägigen Foren kann man oft gegen Erstattung der Versandkosten verschiedene Farbformen erhalten.
Die beliebtesten Fische gegen Algen
Siamesische Rüsselbarbe (Crossocheilus siamensis)
Die Siamesische Rüsselbarbe ist ein beliebter Fisch gegen Algen im Aquarium. Sie soll laut Fachliteratur nicht nur Fadenalgen, sondern auch Pinsel- und sogar Bartalgen verspeisen. Erfahrungen bestätigen das aber nicht immer. Einige Halter berichten auch davon, dass sich hungrige Siamesische Rüsselbarben unter Umständen an den Aquarienpflanzen vergreifen. Achten Sie also auf eine ausgewogene Fütterung. Wählerisch ist die Rüsselbarbe nicht: Sie nimmt Frost- und auch Trockenfutter sowie pflanzliche Beikost bereitwillig an.
Weil die Rüsselbarbe ein beliebter Fisch gegen Algen ist, wird sie oft als „Algenfresser“ angepriesen – und leider an Halter mit zu kleinen Becken verkauft. Beachten Sie, dass diese Fischart eine Größe von bis zu 15 Zentimetern erreicht. Im Aquarium hält man sie am besten in der Gruppe. Die Tiere bilden oft Reviere, weshalb sie in großzügigen Becken gehalten werden sollte.
Ohrgitterharnischwels (Otocinclus affinis)
Ein guter Helfer gegen Algen ist der Ohrgitterharnischwels. Er fühlt sich in größeren, strömungsreichen Aquarien in Gruppen gehalten wohl. Der sensible Fisch sollte nur mit ruhigen Aquarienbewohnern vergesellschaftet werden. Er frisst mit seinem Saugmaul vor allem Algenbeläge, wie sie z. B. Grünalgen und Kieselalgen bilden. Harte Algenarten wie Pinselalgen oder Bartalgen verschmäht er. Er ist ein beliebter Bewohner im Garnelenbecken, weil er dem Nachwuchs nicht nachstellt. Füttern Sie den Otocinclus ausreichend mit Zusatzfutter wie z. B. Welstabletten, Zucchinischeiben und anderes Gemüse, wenn nicht mehr genug Algen im Aquarium vorhanden sind. Er sollte immer ein gerundetes Bäuchlein besitzen, dann ist der algenfressende Fisch gut genährt.
Rötliche Saugbarbe (Garra rufa) auch “Knabberfisch” genannt
Garra rufa ist eine hervorragender Algenfresserin. Aquascaper setzen sie nach der Neueinrichtung gern ein, um von vorn herein das Wachstum der Algen unter Kontrolle zu halten. Mit einer Größe von max. 14 cm (im Aquarium aber oft nur um die 10 cm) benötigt die Rötliche Saugbarbe im Erwachsenenstadium allerdings ein Aquarium von wenigstens 100 cm Länge. Außerdem sollte sie in kleinen Trupps von 4–6 Tieren gehalten werden. Wer diese Bedingungen bieten kann, wird viel Freude an den genügsamen und munteren Fischchen haben.
Besitzer kleinerer Aquarien müssen sich überlegen, wohin mit den Tieren, wenn sie größer werden und ihre Aufgabe als Algenfresser erfüllt haben. Sprechen sie mit Ihrem Zoohändler. Viele nehmen gesunde , wohlgenährte Garra auch wieder zurück, weil sie diese gern in den eigenen Aquarien oder in der Pflanzenanlage als Putzer einsetzen. Einen Gegenwert sollte man aber nicht unbedingt erwarten. Aber darauf kann man zum Wohl der Tiere dann auch mal verzichten.
Die beliebtesten Garnelen gegen Algen
Amanogarnele
Die Amanogarnele ist unter den Zwerggarnelen die unermüdlichste Algenfresserin. Sie ist in der Lage, große Mengen Grünalgen in geringer Zeit zu vertilgen. In größeren Gruppen fühlt sie sich besonders wohl. Macht sich eine Zahl Amanogarnelen beispielsweise über ein Büschel Fadenalgen her, kann es innerhalb von kurzer Zeit verschwunden sein.
Stimmen die Wasserwerte, ist die Amanogarnele gegen Algen ein hervorragender Aquarienbewohner. Sie ist pflegeleicht, hält das Becken sauber, indem Sie Futterreste vertilgt und stellt keine besonderen Anforderungen an die Fütterung. Da sie selbst das Wasser durch ihre Ausscheidungen im Vergleich zu Fischen und Schnecken nur wenig belastet, ist sie als Algenfresser im Aquarium optimal geeignet. Kleinere Garnelenarten tragen ebenfalls dazu bei, den Algenbestand laufend zu dezimieren, sind aber deutlich weniger effektiv. Allerdings bieten sie mit ihren leuchtenden Farben einen besonders hübschen Anblick. Dazu gehören vor allem Caridina- und Neocaridina-Arten wie
- Red Fire
- Crystal Red / Bienengarnelen
- Hummelgarnelen
- Sakura
- u. v. m.
Für welchen Algenfresser im Aquarium Sie sich auch entscheiden: Wählen Sie eine Art, an der Sie echtes Interesse haben: Immerhin lebt das Tier weiter in Ihrem Becken, auch wenn die Algen bereits beseitigt sind. Wir wünschen Ihnen viel Freude dabei und drücken Ihnen die Daumen für ein algenfreies Aquarium.
Weiterlesen: Weitere Informationen über Algen im Aquarium finden Sie in unserem ausführlichen Beitrag. Dort erfahren Sie unter anderem, wie Algen entstehen, wie Sie das Wachstum hemmen oder vermeiden und welche Algenarten sich im Aquarium ansiedeln können.
Was sind für Sie die absoluten TOP-Favoriten unter den Algenfressern? Welche Erfahrungen haben Sie gemacht? Wir freuen uns über Anregungen und Kommentare!
ich habe Algen im Becken die sich an alles fest setzt und ganz Schwarz sind,was kann ich dagegen tun