Aquarium für Anfänger

Aquarium für Anfänger einrichten: Schritt-für-Schritt-Anleitung & Tipps

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Wer ein Aqua­ri­um ein­rich­ten möch­te, steht am Anfang vor vie­len Fra­gen: Wel­che Tech­nik brau­che ich? Wie lan­ge dau­ert die Ein­fahr­pha­se? Wel­che Pflan­zen sind pfle­ge­leicht? Und wie gelingt der ers­te Fisch­be­satz stressfrei?

In unse­rem Bei­trag fin­den Sie eine aktu­el­le Schritt-für-Schritt-Anlei­tung für Ein­stei­ger, mit prak­ti­scher Check­lis­te, Pflan­zen­vor­schlä­gen und Emp­feh­lun­gen für Tech­nik, Was­ser­wer­te und Pflege.

Ob Sie zum ers­ten Mal ein Aqua­ri­um gestal­ten möch­ten oder nach län­ge­rer Pau­se neu star­ten: Die­se Anlei­tung hilft Ihnen, Feh­ler beim Start zu ver­mei­den und ein sta­bi­les, gut aus­se­hen­des Aqua­ri­um mit Fischen und Pflan­zen zu bestü­cken – ganz ohne Spe­zi­al­wis­sen oder teu­re Ausrüstung.

Aquarium neu gestalten: Welche Fische passen in ein Aquarium für Anfänger?

Die Wahl der ers­ten Fische ist ent­schei­dend, denn sie beein­flusst die Grö­ße des Aqua­ri­ums, die benö­tig­te Aqua­ri­en­tech­nik, die Gestal­tung und die Aus­wahl der Bepflan­zung. Die Was­ser­wer­te und das Ver­hal­ten der Tie­re bestim­men, was zu ihnen passt – nicht umgekehrt.

Gesellschaftsaquarium oder Artenbecken?

Exotisches Aquarium mit Fisch
Für Aqua­ris­tik-Anfän­ger ist ein Süß­was­ser­aqua­ri­um emp­feh­lens­wer­ter als die sal­zi­ge Variante.

Vie­le Aqua­ris­tik Anfän­ger star­ten mit einem Süß­was­ser-Gesell­schafts­aqua­ri­um: Dar­in leben meh­re­re pfle­ge­leich­te, fried­li­che Arten wie Zier­fi­sche, Gar­ne­len oder Schne­cken gemeinsam.

Wich­tig: Die Tie­re soll­ten ähn­li­che Anfor­de­run­gen an Was­ser­wer­te, Tem­pe­ra­tur und Ver­hal­ten haben (z. B. kei­ne aggres­si­ven Revier­fi­sche mit scheu­en Schwarm­fi­schen kombinieren).

Eine gute Alter­na­ti­ve ist ein Arten­be­cken, in dem Sie sich bewusst auf eine Fisch­art kon­zen­trie­ren, die kei­ne außer­ge­wöhn­li­chen Was­ser­wer­te braucht, wie z. B. Gup­pys, End­ler-Gup­pys, Zwerg­fa­den­fi­sche oder Gar­ne­len­ar­ten. Das redu­ziert Stress und macht die Pfle­ge ein­fa­cher – gera­de für Anfän­ger eine idea­le Option.

Die Aus­wahl der Tie­re soll­te sich an Ihrem Lei­tungs­was­ser ori­en­tie­ren – nicht umge­kehrt. Las­sen Sie Ihre Was­ser­wer­te (pH, KH, GH) im Zoo­fach­han­del tes­ten oder nut­zen Sie ein Was­ser­test-Set. Dann wäh­len Sie Fische, die sich in die­sem Milieu wohlfühlen.

Algenfresser – sinnvoll oder Mythos?

Vie­le raten, gleich Algen­fres­ser für das Aqua­ri­um mit ein­zu­set­zen – z. B. Anten­nen­wel­se oder Ama­no-Gar­ne­len. Die­se Tie­re leis­ten einen Bei­trag, sind aber kein Ersatz für gute Pfle­ge. Ein sau­be­rer Boden­grund, aus­rei­chend Pflan­zen und eine aus­ge­wo­ge­ne Beleuch­tung sind wich­ti­ger als ein zusätz­li­cher Putztrupp.

Lie­ber weni­ger Arten für das Anfän­ger-Aqua­ri­um aus­wäh­len, dafür pas­sen­de – und lang­sam beset­zen (mehr dazu im Abschnitt „Ein­lauf­pha­se“).

Worauf muss ich bei der Planung eines Aquariums für Anfänger achten?

Bevor Sie Ihr ers­tes Aqua­ri­um ein­rich­ten, lohnt sich ein Blick auf die Was­ser­wer­te Ihres Lei­tungs­was­sers. Die wich­tigs­ten Para­me­ter sind:

  1. pH-Wert (Säu­re­ge­halt)
  2. Kar­bo­nat­här­te (KH) – sta­bi­li­siert den pH-Wert
  3. Gesamt­här­te (GH) – beein­flusst Pflan­zen und Fische
  4. Optio­nal: Nitrat, Nitrit, Chlor

Vie­le Was­ser­ver­sor­ger ver­öf­fent­li­chen die­se Wer­te online – alter­na­tiv hilft ein ein­fa­cher Was­ser­test (Strei­fen oder Trop­f­en­test) oder eine Ana­ly­se im Zoofachhandel.

Ori­en­tie­rungs­wer­te für Ein­stei­ger­be­cken (Süß­was­ser):

  • pH: 6,5–7,5
  • KH: 5–10 °dKH
  • GH: 8–15 °dGH
  • Nitrit: 0 mg/L
  • Nitrat: <25 mg/L

Fische & Pflanzen passend zum Wasser wählen

Vie­le Anfän­ger möch­ten ger­ne bestimm­te Fische hal­ten – z. B. Neons, Ska­la­re oder Gar­ne­len – und über­le­gen dann, wie sie ihr Was­ser dafür „ein­stel­len“. Doch das kann schnell auf­wen­dig wer­den. Bes­ser ist es, das Was­ser nicht künst­lich zu ver­än­dern, son­dern Fische für das Aqua­ri­um aus­zu­wäh­len, die mit den vor­han­de­nen Bedin­gun­gen klarkommen.

Best Prac­ti­ce: Fische & Pflan­zen an das Was­ser anpas­sen, nicht umgekehrt.

Auch die Pflan­zen­aus­wahl hängt von den Was­ser­wer­ten ab. Die meis­ten Anfän­ger­pflan­zen (Anu­bi­as, Cryp­to­co­ry­ne, Java­farn, Val­lis­ne­ria) sind sehr anpas­sungs­fä­hig und gedei­hen in wei­chem wie in här­te­rem Was­ser gut – solan­ge Licht, Boden­grund und Pfle­ge stimmen.

Wie groß sollte ein Aquarium für Einsteiger sein?

Ein häu­fig unter­schätz­ter Fak­tor beim Start in die Aqua­ris­tik ist die Grö­ße des Aqua­ri­ums für Anfän­ger. Dabei gilt: Je grö­ßer das Becken, des­to sta­bi­ler die Was­ser­wer­te – und des­to weni­ger wir­ken sich Anfän­ger­feh­ler aus.

Klei­ne Becken reagie­ren emp­find­li­cher auf Schwan­kun­gen bei Tem­pe­ra­tur, Was­ser­qua­li­tät oder Füt­te­rung. Gera­de die belieb­ten Nano-Aqua­ri­en (unter 30 L) sind zwar platz­spa­rend und ästhe­tisch, aber für Anfän­ger nur bedingt geeig­net. Wer wenig Erfah­rung mit Was­ser­che­mie und Pfle­ge hat, soll­te lie­ber auf ein grö­ße­res Becken set­zen. Bei einem Ungleich­ge­wicht kann es ansons­ten schnell zu Algen im Aqua­ri­um kom­men und im schlimms­ten Fal­le Fol­gen für Tie­re und Pflan­zen haben. Ihr Wohl steht bei ver­ant­wor­tungs­be­wuss­ten Aqua­ria­nern jedoch immer im Vordergrund.

Faust­re­gel für den Fischbesatz:

Rech­nen Sie mit 1–2 Litern Was­ser pro Zen­ti­me­ter Fisch­kör­per­län­ge – je nach Schwimm­ver­hal­ten und Sozi­al­ver­hal­ten der Tie­re. Arten mit hohem Bewe­gungs­drang oder Revier­ver­hal­ten brau­chen zusätz­lich mehr Raum.

Empfohlene Mindestgröße für Einsteiger

Ein Anfän­ger­be­cken soll­te min­des­tens das Stan­dard­maß von 60 × 30 × 30 cm (ca. 54 Liter) fas­sen – das ist die tech­nisch und bio­lo­gisch sinn­volls­te Grö­ße für das Ein­stei­ger-Aqua­ri­um. Bes­ser sind 80–100 Liter, da sich hier sta­bi­le Was­ser­wer­te leich­ter hal­ten las­sen und der Spiel­raum für Tier- und Pflan­zen­aus­wahl grö­ßer ist.

Ein­stei­ger-Sets mit LED, Fil­ter, Hei­zer und Abde­ckung sind ide­al für den Start. Ergän­zen Sie die­se Sets mit einem pas­sen­den Aqua­ri­en­pflan­zen-Set, das zur Becken­grö­ße passt.

Ein sta­bi­ler Unter­schrank (trag­fä­hig, feuch­tig­keits­re­sis­tent) ist eben­falls wich­tig – das Gewicht eines 100-Liter-Aqua­ri­ums inkl. Was­ser, Boden­grund und Deko liegt schnell bei 120–150kg.

Welche Technik brauche ich für mein erstes Aquarium?

Für ein sta­bi­les und gut gepfleg­tes Aqua­ri­um benö­ti­gen Sie drei grund­le­gen­de tech­ni­sche Komponenten:

  1. Ein pas­sen­der Fil­ter, der auf die Becken­grö­ße abge­stimmt ist (Faust­re­gel: 4–6× Becken­vo­lu­men pro Stun­de). Möch­ten Sie ein Aqua­ri­um für Gar­ne­len ein­rich­ten, soll­ten Fil­ter ansaug­sei­tig abge­si­chert sein (z.  mit Filterschwamm).
  2. Eine LED-Beleuch­tung, idea­ler­wei­se dimm­bar oder mit Timer­funk­ti­on. Sie sorgt für gesun­des Pflan­zen­wachs­tum und bringt die Far­ben der Fische zur Geltung.
  3. Ein Regel­hei­zer, wenn sie tro­pi­sche Fische und Aqua­ri­um­pflan­zen ins Becken set­zen möch­ten, um die Tem­pe­ra­tu­ren kon­stant zu hal­ten (i.  R. 22–26 °C je nach Besatz).

CO₂ für Ein­stei­ger? Nicht zwin­gend nötig – aber ein klei­nes CO₂-Set kann das Wachs­tum vie­ler Pflan­zen ver­bes­sern und Algen vor­beu­gen. Beson­ders hilf­reich bei dicht bepflanz­ten Aqua­ri­en oder anspruchs­vol­le­ren Arten.

Tipps zur Auswahl der Aquarientechnik

  • Die Leis­tung des Fil­ters rich­tet sich nach Becken­grö­ße, Strö­mungs­be­darf der Fische und Pflan­zen. Ach­ten Sie auf lei­sen Betrieb und ein­fa­che Reinigung.
  • Die Licht­far­be (zwi­schen 6.500–7.000 Kel­vin) und ‑inten­si­tät soll­ten zum Pflan­zen­pro­fil pas­sen. Für robus­te Anfän­ger­pflan­zen rei­chen meist ein­fa­che LED-Leis­ten aus.
  • Ach­ten Sie auf Gerä­te mit Ener­gie­ef­fi­zi­enz­klas­se A+ oder bes­ser – moder­ne Tech­nik spart Strom und hält lange.

Wenn Sie ein Ein­stei­ger­set kau­fen: Ach­ten Sie auf prüf­ba­re Wer­te zu Licht­strom (Lumen) und Fil­ter­leis­tung (L/h) – die­se sind wich­ti­ger als Markenversprechen.

Welche Pflanzen passen in ein Aquarium für Anfänger?

Pflanzengruppe im Aquarium für Anfänger

Wenn Sie wis­sen, wel­che Fische Sie hal­ten möch­ten, geht es an die Gestal­tung der Ein­rich­tung. Ein har­mo­ni­sches Gesamt­bild ent­steht, wenn Sie Pflan­zen gezielt nach Zonen aus­wäh­len: Vor­der­grund, Mit­tel­grund und Hin­ter­grund. Das funk­tio­niert auch für Anfän­ger gut – denn vie­le robus­te Ein­stei­ger­pflan­zen sind pfle­ge­leicht, anpas­sungs­fä­hig und brau­chen kein CO₂-Sys­tem.

Grund­re­gel: Kom­bi­nie­ren Sie Pflan­zen mit ähn­li­chem Licht- und Pfle­ge­be­darf und ach­ten Sie auf eine gute Durch­mi­schung von schnell- und lang­sam­wach­sen­den Arten.

Diese Bereiche gibt es beim Gestalten eines Aquariums

Ein har­mo­nisch gestal­te­tes Aqua­ri­um folgt einem ein­fa­chen Prin­zip: Vor­ne nied­rig, hin­ten hoch. So ent­steht Tie­fe in der Unter­was­ser­land­schaft – ganz wie in einem Landschaftsbild.

Grund­sätz­lich unter­schei­det man beim Ein­rich­ten drei Zonen:

  1. Vor­der­grund – nied­ri­ge Pflan­zen, Boden­de­cker, Rasenarten
  2. Mit­tel­grund – kom­pak­te Pflan­zen mitt­le­rer Höhe, oft auf Wur­zel oder Stein
  3. Hin­ter­grund – hoch­wach­sen­de Arten, schnell wach­send, strukturgebend

Beson­ders auf­fäl­li­ge Pflan­zen kön­nen als Soli­tär­pflan­zen ver­wen­det wer­den – etwa in der Mit­te oder in Ecken – um das Lay­out span­nend zu gestalten.

Pflanzentabelle: Pflegeleichte Arten für Vorder‑, Mittel- und Hintergrund

Pflan­ze Zone Licht­be­darf CO₂-Bedarf Wuchs­tem­po
Anu­bi­as barteri Mit­tel­grund nied­rig nein sehr lang­sam
Micro­sorum pte­ro­pus (Java­farn) Mit­tel­grund nied­rig nein lang­sam
Cryp­to­co­ry­ne wendtii Vor­der-/Mit­te mit­tel nein lang­sam-mit­tel
Val­lis­ne­ria spiralis Hin­ter­grund mit­tel nein schnell
Lim­no­phi­la sessiliflora Hin­ter­grund mit­tel nein sehr schnell
Hygro­phi­la polysperma Hin­ter­grund mit­tel nein sehr schnell
Baco­pa caroliniana Hin­ter­grund mit­tel nein mit­tel
Ege­ria den­sa (Was­ser­pest) Hin­ter­grund mit­tel nein sehr schnell
Sagit­ta­ria subulata Vor­der­grund mit­tel optio­nal mit­tel
Mar­si­lea hirsuta Vor­der­grund mit­tel ja (empf.) lang­sam

Hier gelan­gen Sie in die ent­spre­chen­den Abtei­lun­gen in unse­rem Shop. Stö­bern Sie durch die Kate­go­rien und erhal­ten Sie einen Ein­druck von den jewei­li­gen Aqua­ri­en­pflan­zen-Arten:

Aquarium gestalten: Ideen rund um Bodengrund, Hardscape und Pflanzen

Wenn Sie Ihr Aqua­ri­um neu gestal­ten möch­ten, ist neben der Tech­nik und dem Fisch­be­satz vor allem die Optik ent­schei­dend: Pflan­zen, Stei­ne, Wur­zeln und Boden­grund schaf­fen gemein­sam eine natur­na­he Unterwasserlandschaft.
Die fol­gen­den Tipps hel­fen Ein­stei­gern und Fort­ge­schrit­te­nen dabei, Struk­tur ins Becken zu bringen.

Aquarium gestalten: Tipps zum Bodengrund

Der Boden­grund ist mehr als nur Deko­ra­ti­on – er ist Lebens­raum für Mikro­or­ga­nis­men, sorgt für Nähr­stoff­spei­che­rung und gibt Pflan­zen siche­ren Halt. Im Ide­al­fall besteht er aus zwei Schichten:

  • Unten: Nähr­bo­den, der wich­ti­ge Spu­ren­ele­men­te und Makro­nähr­stof­fe lang­fris­tig freisetzt.
  • Oben: Kies­schicht oder akti­ves Soil als Pflanzmedium.

Beson­ders in klei­ne­ren Becken reicht oft eine durch­misch­te Schicht aus fein­kör­ni­gem Kies oder Soil, ohne zusätz­li­che Nähr­bo­den­schicht – das spart Auf­wand beim Einrichten.

Klas­sisch und pfle­ge­leicht ist Kies mit 1–3mm Kör­nung. Die meis­ten Pflan­zen wach­sen dar­in pro­blem­los. Für opti­sche Tie­fe emp­fiehlt es sich, den Boden­grund von vor­ne nach hin­ten leicht anstei­gen zu lassen.

Ach­ten Sie bei Kies auf abge­run­de­te Kör­nung – beson­ders wich­tig bei Boden­fi­schen wie Pan­zer­wel­sen. Auch Sand kön­nen Sie ver­wen­den – jedoch neigt er eher zu Ver­dich­tun­gen und Fäul­nis­her­den, wenn er nicht regel­mä­ßig bewegt wird.

Welcher Bodengrund eignet sich für Anfänger?

Kies, Sand oder Soil – ein Kurzvergleich

Boden­grund Vor­tei­le Nach­tei­le Für wen geeignet?
Kies (1–3 mm) ein­fach zu rei­ni­gen, uni­ver­sell, günstig kei­ne eige­nen Nährstoffe Stan­dard für Anfänger
Sand natür­li­ches Aus­se­hen, ide­al für Bodenfische Ver­dich­tungs­ge­fahr, Wur­zel­wachs­tum eingeschränkt Fort­ge­schrit­te­ne mit Bodentieren
Soil (akti­ver Bodengrund) lie­fert Nähr­stof­fe, senkt leicht pH/KH, ide­al für Pflanzen teu­rer, Anfangs­pha­se erfor­dert 2×/Woche Wasserwechsel Pflan­zen­aqua­ri­en, CO₂-Nutzer

Hin­weis: Soil ist beson­ders dann sinn­voll, wenn Sie ein pflan­zen­las­ti­ges Lay­out pla­nen – z. B. mit Boden­de­ckern, Stän­gel­pflan­zen oder CO₂-Dün­gung. In die­sem Fall auf regel­mä­ßi­ge Was­ser­wech­sel in den ers­ten 4 Wochen ach­ten (2× pro Woche ca. 30–50 %).

Hardscape im Aquarium: Struktur schaffen mit Steinen & Wurzeln

Deko­ra­ti­ve Ele­men­te wie Stei­ne, Wur­zeln und Holz bil­den das soge­nann­te Hard­scape – also die fes­te Struk­tur im Becken. Sie geben dem Lay­out des Ein­stei­ger-Aqua­ri­ums Tie­fe und hel­fen, Zonen für Pflan­zen und Tie­re zu schaf­fen.

Je nach Geschmack und Fisch­be­satz kön­nen Sie:

  • nur ein paar Akzen­te set­zen (z.  eine Wur­zel im Zentrum),
  • oder ein natur­na­hes Land­schafts­lay­out mit Stein- oder Wur­zel­grup­pen gestal­ten (sie­he Becken­lay­out im Aquarium).

Ach­ten Sie auf sta­bi­le Plat­zie­rung – beson­ders bei Stei­nen. Wur­zeln ggf. vor­wäs­sern oder beschwe­ren. Fische lie­ben struk­tu­rier­te Umge­bun­gen, in denen sie Revier­gren­zen erken­nen und sich ver­ste­cken können.

Ein­stei­ger set­zen idea­ler­wei­se auf 1–2 domi­nan­te Ele­men­te („Soli­tär“) und bau­en dar­um Pflan­zen und klei­ne­re Deko auf. Zu vie­le Gegen­stän­de las­sen das Aqua­ri­um schnell unru­hig wirken.

Aquarium-Rückwand gestalten: Schutz & Atmosphäre

Eine Rück­wand schützt nicht nur vor Licht­re­fle­xio­nen oder Kabel­bli­cken – sie ist für die Fische wich­ti­ger, als man denkt. Rück­wän­de geben Ori­en­tie­rung, ver­min­dern Stress und hel­fen, Revier­ver­hal­ten bes­ser zu steuern.

Zur Aus­wahl stehen:

  • Struk­tur­rück­wän­de (z.  aus Schie­fer, Gra­nit, Quarz): 3D-Optik, natur­nah, stabil
  • Rück­wand­fo­li­en (ein­far­big, Mee­res­hin­ter­grund, Pflan­zen­land­schaft): güns­tig, ein­fach anzubringen
  • Frost­ef­fekt- oder Milch­glas­fo­li­en: dezent und modern, las­sen Licht durch

Tipp: Rück­wän­de immer außen am Glas befes­ti­gen (bei Foli­en), um Algen­wuchs oder Ablö­sun­gen im Becken zu vermeiden.

Worauf muss ich bei der Auswahl der Pflanzen als Anfänger achten?

Die Aus­wahl an Aqua­ri­en­pflan­zen ist rie­sig – und genau das macht sie so span­nend. Beson­ders als Ein­stei­ger emp­fiehlt es sich, zunächst auf robus­te, schnell­wach­sen­de Arten zu set­zen. Die­se sor­gen nicht nur für ein har­mo­ni­sches Bild, son­dern hel­fen auch aktiv, über­schüs­si­ge Nähr­stof­fe abzu­bau­en und Algen vor­zu­beu­gen.

Schnell­wach­sen­de Stän­gel­pflan­zen wie Lim­no­phi­la, Ege­ria oder Hygro­phi­la neh­men bereits in der Ein­lauf­pha­se vie­le Nähr­stof­fe auf – das wirkt sta­bi­li­sie­rend und ver­zeiht klei­ne­re Pflegefehler.

Lang­sa­mer wach­sen­de Arten wie Anu­bi­as, Cryp­to­co­ry­ne oder Moo­se wer­den oft erst im zwei­ten Schritt span­nend – wenn das Becken ein­ge­fah­ren ist und ers­te Erfah­run­gen gesam­melt wurden.

Mit der Zeit kann das Pflan­zen­sor­ti­ment erwei­tert und auf­wen­di­ger gepflegt wer­den – z. B. mit Boden­de­ckern, anspruchs­vol­le­ren Rasen­pflan­zen oder CO₂-bedürf­ti­gen Arten.

Beispielhafte Pflanzenkombination für Anfänger – nach Zonen

Vor­der­grund­pflan­zen Mit­tel­grund­pflan­zen Hin­ter­grund­pflan­zen
Sagit­ta­ria subulata Anu­bi­as barteri Val­lis­ne­ria spiralis
Cryp­to­co­ry­ne parva Cryp­to­co­ry­ne wendtii Lim­no­phi­la sessiliflora
Mar­si­lea hirsuta Micro­sorum pte­ro­pus (Java­farn) Hygro­phi­la polysperma

Checkliste: Aquarium einrichten – Schritt für Schritt

Die­se Lis­te hilft Ihnen, beim Start nichts zu vergessen:

  1. Stand­ort wählen
    • Ruhig, nicht zu son­nig, kei­ne Heizkörpernähe
    • Strom­an­schluss und Platz für Schrank/Filter prüfen
  2. Aqua­ri­um & Tech­nik anschaffen
    • Becken ab 54Liter (bes­ser 80 – 100 L)
    • LED-Beleuch­tung mit Timer
    • pas­sen­der Fil­ter (4–6× Beckenvolumen/h)
    • Hei­zer (ca. 1 W pro Liter)
    • Ther­mo­me­ter & Wasseraufbereiter
  3. Boden­grund einbringen
    • Optio­nal: Nähr­bo­den (unten)
    • Kies oder Soil (oben), ca. 5–6 cm hoch
    • hin­ten höher als vorn für Tiefenwirkung
  4. Hard­scape platzieren
    • Stei­ne, Wur­zeln, Rück­wand einbauen
    • auf Sta­bi­li­tät und siche­re Plat­zie­rung achten
  5. Pflan­zen einsetzen
    • Aus­wahl nach Zonen (V/M/H)
    • vie­le schnell­wach­sen­de Arten zur Algenprävention
    • CO₂-Set vor­be­rei­ten (optio­nal)
  6. Was­ser einfüllen
    • lang­sam & pflan­zen­scho­nend (z.  über Teller)
    • Was­ser­auf­be­rei­ter zugeben
  7. Tech­nik starten
    • Fil­ter & Hei­zer einschalten
    • Beleuch­tung mit 6–8 h/Tag starten
  8. Ein­fahr­pha­se beginnen
    • Dau­er: mind. 3–4 Wochen
    • wöchent­lich 30–50 % Was­ser wechseln
    • Nitrit regel­mä­ßig tes­ten – kein Fisch­be­satz vor 0mg/l NO₂
  9. Erst­be­satz pla­nen & starten
    • lang­sam & art­ge­recht einsetzen
    • nicht mehr als ~1 cm Fisch/Liter – bes­ser gestaffelt
  10. Pfle­ge-Rou­ti­ne etablieren
    • wöchent­lich: Was­ser­wech­sel, Glas­rei­ni­gung, Pflanzenpflege
    • monat­lich: Fil­ter­kon­trol­le, Was­ser­wer­te prüfen

Aquarium einfahren – was jetzt wichtig ist

Nach dem Ein­rich­ten beginnt die soge­nann­te Ein­fahr­pha­se – das ist die Zeit, in der sich das bio­lo­gi­sche Gleich­ge­wicht im Becken auf­baut. Beson­ders wich­tig: Geduld, Was­ser­wech­sel, Licht­steue­rung und regel­mä­ßi­ge Tests.

Alles zur Ein­lauf­pha­se – inklu­si­ve Tages­plan, Nitrit­peak & Tipps für den Fisch­be­satz fin­den Sie bald in unse­rem Bei­trag: Aqua­ri­um ein­fah­ren – die Ein­lauf­pha­se Schritt für Schritt erklärt

2 Kommentare

  1. Ich wer­de mei­nem Sohn den Wunsch eines Aqua­ri­ums erfül­len. Wie Sie bereits anfüh­ren, ist für Ein­stei­ger ein Süß­was­ser­aqua­ri­um sinn­voll. Ich den­ke auch, dass es im Sin­ne aller ist anspruchs­lo­se Tier­ar­ten für den Anfang zu hal­ten. Spä­ter kann man bei ange­eig­ne­ter Exper­ti­se dann wei­ter­ge­hen. Vie­len Dank für Ihren Beitrag!

  2. Vie­len Dank für die­sen Bei­trag. Wir haben uns jetzt auch end­lich dazu ent­schie­den, uns ein Aqua­ri­um zuzu­le­gen. Die Din­ger sind ja ganz schön kom­plex, was die Aus­stat­tung und den Auf­bau angeht. Wir haben auch lan­ge danach gesucht, aber dann end­lich ein pas­sen­des Aqua­ri­um gefun­den. Vie­len Dank auf jeden Fall schon­mal für dei­nen Bei­trag. Ich den­ke eh, dass das beim Aqua­ri­um so ist, wie bei vie­len Din­gen. Es kommt alles peu à peu dazu und irgend­wann hat man sich was rich­tig Tol­les auf­ge­baut. Aber für den Anfang sind wir jetzt auf jeden Fall gewappnet.

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