Rotalgen im Aquarium

Rotalgen im Aquarium

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Rot­al­gen sind im Aqua­ri­um beson­ders unge­lieb­te Gäs­te. Sie tre­ten hier als Pin­sel­al­gen und Bar­tal­gen auf – und gehö­ren zu den hart­nä­cki­ge­ren Ver­tre­tern der Algen. Wie Sie Rot­al­gen bekämp­fen, rich­tig erken­nen und einer gefürch­te­ten Rot­al­gen-Pla­ge vor­beu­gen kön­nen, erfah­ren Sie hier.

Was sind Rotalgen?

Wer das ers­te Mal mit Rot­al­gen zu tun hat, wird sich womög­lich wun­dern: Wirk­lich rot sehen die Arten von Rot­al­gen, die im Aqua­ri­um vor­kom­men, nicht aus. Pin­sel­al­gen und Bar­tal­gen zei­gen sich viel­mehr in einem Spek­trum dunk­ler Far­ben von Grau bis Schwarz. Röt­li­che, bräun­li­che oder grün­li­che Fär­bun­gen kön­nen eben­falls auf­tre­ten. Ihre rote Fär­bung offen­ba­ren sie erst bei Kon­takt mit hoch­pro­zen­ti­gem Alko­hol. Um Rot­al­gen zuver­läs­sig von Grün­al­gen zu unter­schei­den, ist ein Test mit Alko­hol oft sehr hilf­reich. Denn eine Grün­al­ge kann, je nach Wuchs­form, einer Rot­al­ge durch­aus ähn­lich sehen.
Rot­al­gen erkennen

Möch­ten Sie eine Alge in Ihrem Aqua­ri­um bestim­men und sicher­stel­len, dass es sich wirk­lich um eine Rot­al­ge han­delt, gehen Sie so vor:

  1. Neh­men Sie eine Pro­be der ver­meint­li­chen Rot­al­ge aus dem Aquarium.
  2. Legen Sie die Alge in hoch­pro­zen­ti­gen Alko­hol ein und war­ten Sie eini­ge Stunden.
  3. Färbt sich die Alge ins Röt­li­che, han­delt es sich um eine Rotalge.

Welche Rotalge habe ich im Aquarium: Pinselalge oder Bartalge?

Konn­ten Sie die Alge in Ihrem Aqua­ri­um erfolg­reich als Rot­al­ge iden­ti­fi­zie­ren, gehört sie ent­we­der zu den Pin­sel­al­gen oder der Bar­tal­gen. In der Regel sind die­se Algen­ar­ten optisch gut von­ein­an­der zu unter­schei­den: Ihr Name bezeich­net die typi­sche Wuchs­form sehr gut. Weil sich Pin­sel­al­gen und Bar­tal­gen aber grund­sätz­lich sehr ähn­lich sehen und auch ihre Fär­bung und bevor­zug­tes Auf­tre­ten gleich sind, kann es schon ein­mal zu Ver­wechs­lun­gen kom­men. Ach­ten Sie bei der Bestim­mung der Rot­al­ge auf fol­gen­de Merkmale.

Pin­sel­al­gen und Bar­tal­gen im Aqua­ri­um unterscheiden
Pin­sel­al­ge Bar­t­al­ge
Auf­tre­ten Bevor­zugt an Ein­rich­tungs- und Deko­ra­ti­ons­ge­gen­stän­den, an der Aqua­ri­en­tech­nik, aber auch an den Blatt­rän­dern lang­sam wach­sen­der Pflanzen
Fär­bung Meist schwarz (die Farb­pa­let­te reicht von tie­fem Schwarz über Grau bis zu dunk­lem Grün)
Form Buschig und wie ein Pin­sel, sie sehen eher „weich“ aus Gekräu­selt wie Bart­haa­re, sie sehen eher „hart“ aus
Län­ge Ein bis zwei Zen­ti­me­ter Län­ge, kür­ze­rer und dich­te­rer Wuchs als bei der Bartalge Bil­det Fäden von bis zu zehn Zen­ti­me­tern Län­ge, die sich zum Teil verzweigen

Rotalgen bekämpfen: gehen Sie gründlich vor

Rot­al­gen haben unter den Algen­ar­ten einen beson­ders schlech­ten Ruf. Oft wird man sie nur schwer wie­der los, denn sie ver­wach­sen sehr fest mit dem Unter­grund. Ent­fernt man sie mecha­nisch, bleibt immer ein Rest zurück. So kann sich die Rot­al­ge schnell wie­der aus­brei­ten. Auch durch Ein­schlep­pen aus ande­ren Aqua­ri­en ver­brei­tet sie sich schnell. Wenn Rot­al­gen in Ihrem Aqua­ri­um auf­tre­ten, soll­ten Sie daher kei­ne Zeit ver­lie­ren und sofort geeig­ne­te Maß­nah­men ergreifen.

Aquarienpflanzen von Rotalgen befreien

Indischer Wasserstern gegen Rotalgen
Schnell­wach­sen­de Pflan­zen sind eine gute Hil­fe bei der Bekämp­fung von Algen

Häu­fig sit­zen Rot­al­gen auf den Aqua­ri­en­pflan­zen so fest, dass sie sich nicht vom Blatt lösen las­sen, ohne es zu beschä­di­gen. Ent­fer­nen Sie daher am bes­ten stark ver­alg­te Blät­ter voll­stän­dig. Von stark befal­le­nen Aqua­ri­en­pflan­zen soll­ten Sie sich im Zwei­fel lie­ber tren­nen, um einer fort­ge­schrit­te­nen Rot­al­gen-Pla­ge Herr zu wer­den. Müs­sen Sie vie­le Pflan­zen ent­fer­nen, sor­gen Sie für Ersatz: Set­zen Sie über­gangs­wei­se ein paar schnell­wach­sen­de Aqua­ri­en­pflan­zen (wie z. B. Was­ser­pest oder Horn­kraut) ein. Die­se sind robust, als Was­ser­pflan­zen im Bund güns­tig zu haben und kön­nen nach erfolg­rei­cher Bekämp­fung der Algen­pla­ge wie­der gegen anspruchs­vol­le­re Aqua­ri­en­pflan­zen aus­ge­tauscht werden.

Rotalgen entfernen: Hardscape und Bodengrund

Haben die Algen Stei­ne oder Wur­zeln befal­len, die Sie aus dem Aqua­ri­um neh­men kön­nen, haben Sie Glück. Die­se kön­nen Sie gründ­lich aus­ko­chen und anschlie­ßend mit einer Bürs­te rei­ni­gen. So ent­fer­nen sie Rot­al­gen, die dar­an haf­ten. Sind etwa fest ver­kleb­te Stein­auf­bau­ten oder gar der Boden­grund befal­len, ist die Ent­fer­nung denk­bar auf­wän­di­ger. Es kann sogar eine kom­plet­te Neu­ein­rich­tung sinn­voll sein. Genaue­res zum Auf­tre­ten und zur Bekämfpung von Pin­sel­al­gen und Bar­tal­gen erfah­ren Sie im Bei­trag zur jewei­li­gen Algenart.

Algenfresser gegen Rotalgen

Garnelensterben Aquarium
Ama­no­gar­ne­len put­zen im Jugend­sta­di­um den Bewuchs von allen Ober­flä­chen und ver­hin­dern grö­ße­re Algen­her­de dadurch schon im Entstehen.

Algen­fres­ser wie Fische, Schne­cken, oder Gar­ne­len, kön­nen eine Hil­fe bei der Bekämp­fung von Algen sein. Noch viel wich­ti­ger sind sie bei der Vor­beu­gung eines Befalls mit Rot­al­gen. Lei­der han­delt es sich bei die­ser nicht unbe­dingt um die belieb­tes­te Algen­art auf dem Spei­se­plan der meis­ten Tie­re. Wäh­len Sie nur Algen­fres­ser für das Aqua­ri­um aus, die dafür bekannt sind, dass sie Rot­al­gen ver­spei­sen. Tren­nen Sie sich am bes­ten auch von dem Gedan­ken, dass Sie einen Trupp Algen­fres­ser ins Aqua­ri­um set­zen, und die­ser ihre Algen ein­fach ver­speist. So ein­fach ist es in den sel­tens­ten Fällen.

Rotalgen: Vorbeugung ist der beste Weg

Die Bekämp­fung von Rot­al­gen ist sehr auf­wän­dig. Daher gilt bei die­ser Algen­art umso mehr die gol­de­ne Regel: Beu­gen Sie Algen bes­ser vor als sie zu bekämp­fen. Auch nach der erfolg­rei­chen Ent­fer­nung der Algen soll­ten Sie alle Para­me­ter im Aqua­ri­um über­prü­fen, um einen erneu­ten Befall zu vermeiden.
Beach­ten Sie bei Rot­al­gen, dass Sie nie­mals Pflan­zen oder Gegen­stän­de aus einem befal­le­nen Becken in ein ande­res geben. Den­ken Sie dar­an, dass die Algen auch an der Aqua­ri­en­tech­nik haf­ten. Genau­so kann der Kescher der Grund des Übels sein, wenn es um die Über­tra­gung von Rot­al­gen geht. Ent­we­der gilt es, auf gründ­lichs­te Hygie­ne (mit­tels Des­in­fek­ti­on) zu ach­ten, oder die Gegen­stän­de für ver­schie­de­ne Aqua­ri­en strikt zu trennen.

Auch bei Rot­al­gen ist zu raten, was wir für die Vor­beu­gung gegen Algen grund­sätz­lich empfehlen:

  • Bepflan­zen Sie Ihr Aqua­ri­um aus­rei­chend und sor­gen Sie für ein gesun­des Pflanzenwachstum.
  • Hal­ten Sie die Was­ser­wer­te im Auge, beleuch­ten Sie ange­mes­sen und füt­tern Sie nur so viel, wie in kur­zer Zeit gefres­sen wird.
  • Pla­nen Sie schon beim Erst­be­satz Algen­fres­ser mit ein. Beob­ach­ten Sie mög­li­che Ver­än­de­run­gen in Ihrem Aqua­ri­um, und wer­den Sie aktiv, sobald Sie Rot­al­gen entdecken.

Mehr zum The­ma Algen­vor­beu­gung erfah­ren Sie unse­ren aus­führ­li­chen Rat­ge­ber zum The­ma Algen im Aqua­ri­um.

Aus­führ­li­che Infor­ma­tio­nen zur Bekämp­fung von Pin­sel­al­gen und Bar­tal­gen fin­den Sie hier:

Wir hof­fen, dass wir Ihnen mit unse­ren Infos und Tipps zur Bekämp­fung von Rot­al­gen im Aqua­ri­um wei­ter­hel­fen konn­ten. Was sind Ihre Erfah­run­gen mit die­ser Algen­art? Über Kom­men­ta­re freu­en wir uns!

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