Aufsitzerpflanzen
Welche Aufsitzerpflanzen passen in mein Aquarium?
Viele im Aquarium als sogenannte "Aufsitzerpflanzen" bezeichneten Arten wachsen in der Natur als Rheophyten, also in der Strömung von Gewässern. Die bekanntesten Aufsitzerpflanzen gehören zu den Gattungen Anubias, Microsorum und Bucephalandra. Sie bieten durch ihr vielfältiges Äußeres ganz unterschiedliche Möglichkeiten der Aquariengestaltung. Während die Anubias besonders durch ihre Robustheit und ihre sattgrüne Farbe überzeugen, bietet Bucephalandra durch ihre Blütenbildung eine besonders schöne und bunte Ergänzung im Aquarium.
Ihre Flexibilität auf unterschiedlichen Substraten festzuwachsen, macht Aufsitzerpflanzen nicht nur für die einfache Bepflanzung des Aquariums, sondern auch für Aquascaping interessant. Die epiphyten Wasserpflanzen wachsen zwar langsam, bieten dafür aber einen vom Bodengrund unabhängigen üppigen Wuchs und eignen sich für fast alle Süßwasseraquarien. Welche Aufsitzerpflanzen nun am besten zu Ihrem Aquarium passen, verrät Ihnen unser Blogbeitrag "Aufsitzerpflanzen fürs Aquarium".
Damit Aufsitzerpflanzen von Beginn an am richtigen Ort bleiben, gibt es unterschiedliche Möglichkeiten, sie zu befestigen:
- Aufbinden mit Zwirn oder Angelschnur
- Festbinden mit Bindedraht
- Aufkleben mit Unterwasserkleber
- Fixieren zwischen zwei Hardscape-Elementen (Steine oder Wurzeln)
Was sind epiphyte Wasserpflanzen?
Ihre Fähigkeit, auf für Pflanzen eher ungewöhnlichen Untergründen zu gedeihen, haben epiphyte Wasserpflanzen an ihren natürlichen Standorten entwickelt. So wachsen Aufsitzerpflanzen meist an schnell fließenden Flüssen und Bächen, meist in den Tropen und Subtropen. Ihre Flexibilität bei der Wahl ihres Wuchsstandortes zeigen sie in der Natur: Egal, ob am Rand von Stromschnellen oder Wasserfällen, epiphyte Wasserpflanzen sind überall dort zu finden, wo ihre Wurzeln Halt finden. Dabei kann es vorkommen, dass Aufsitzerpflanzen in Trockenzeiten kaum oder kein Wasser bekommen – während sie zu anderen Jahreszeiten vom Wasser überflutet werden. Sie sind also auch in Hinsicht an ihre Umweltbedingungen anpassungsfähig. Ihr Standort an oder in starken Strömungen findet sich auch in ihrer Bezeichnung wieder. So ist eine Rheophyte nichts anderes als eine ?Strömungspflanze?, die aufgrund ihres außergewöhnlichen Standorts nur wenig Konkurrenz durch andere Pflanzen besitzt.Welche Pflege benötigen Aufsitzerpflanzen im Aquarium?
Auch wenn die Bedingungen der natürlichen Standorte zwischen Überflutung und Trockenheit wechseln, können Aufsitzerpflanzen andauernd submers stehen. Auch benötigen sie nicht die starke Strömung eines in der Regenzeit angeschwollenen Flusses, um sich im Aquarium wohlzufühlen. Eine gute Wasserströmung ist dennoch – auch für alle anderen Aquariumpflanzen – von Vorteil. Von Natur aus sind Aufsitzerpflanzen schattige Standorte gewöhnt und passen ideal in schwach beleuchtete Aquarien. Wer epiphyte Wasserpflanzen in gut beleuchteten Aquarien einsetzen möchte, sollte auf eine ausreichende Versorgung durch CO2 sowie durch Makro- und Mikronährstoffe achten. Für einen gesunden Wuchs der Pflanzen sorgt außerdem eine regelmäßige Flüssigdüngung.Der natürliche Wuchsstandort lässt es bereits vermuten: Viele Aufsitzerpflanzen gehören zu den Familien der Farne und Moose. Sie sind besonders robust und somit auch in vielen Aquarien zu finden. Während Anubias sich dabei besonders als Pflanzen für Barschaquarien eignen, ist Javafarn besonders vielfältig und in unterschiedlichen Züchtungen erhältlich. Fische finden dort natürliche Plätze zum Verstecken oder Laichen, was die Pflanzen zur idealen Bepflanzung für Zuchtbecken ohne Bodengrundschickt macht.
Die Pflege von Aufsitzerpflanzen ist in der Regel einfach und problemlos. Alte oder sich bereits zersetzende Blätter sollten regelmäßig entfernt werden. Wird die Pflanze zu groß, ist ein Rückschnitt erforderlich. Überwuchert sie zu viel, kann zudem eine Teilung des Rhizoms, der Sprossachse, in Betracht gezogen werden. Dadurch lässt sich die Pflanze gleichermaßen verkleinern und vermehren. Wichtig für Aufsitzerpflanzen ist allerdings eine konstante Versorgung der Wurzeln und Rhizome mit Sauerstoff. Liegen diese verdeckt, bspw. unter dem Bodengrund, können sie faulen und die Pflanze stirbt ab. Hier liegt also ein deutlicher Unterschied zu anderen Wasserpflanzen, die beispielsweise durch Aerenchyme in sauerstoffarmem Faulschlamm überleben und gedeihen können.
Welche Pflanzen gehören zu Aufsitzerpflanzen?
Die Auswahl und Vielfalt an Aufsitzerpflanzen ist groß. Es gibt verschiedenste Blattformen und Farbtöne, während Pflanzen der Gattung Bucephalandra teilweise mit bunten Blüten überzeugen. Auch wenn sie sich äußerlich unterscheiden: Die meisten Aufsitzerpflanzen sind Rhizompflanzen. Das Rhizom, eine Sprossachse, speichert einerseits Nährstoffe und dient darüber hinaus auch der Vermehrung der Pflanze. An der Triebspitze bildet die Pflanze nicht nur neue Blätter, sondern auch Haftwurzeln aus, mit deren Hilfe sie sich am Standort festhält. Durch den kontinuierlichen Wuchs des Rhizoms wachsen vermehrt Seitentriebe – die Pflanze wird also mit der Zeit immer üppiger. Hier kann das Teilen eine gute Möglichkeit zur Verkleinerung der epiphyten Wasserpflanzen sein.Auch Moose gehören zu den Aufsitzerpflanzen. Sie sind robust, kommen in den unterschiedlichsten Regionen der Welt vor und wachsen dort oft auf Steinen oder Baumwurzeln emers ebenso wie submers. Durch Rhizoiden heften sich die Pflanzen am Untergrund fest, lassen sich aber auch einfach wieder lösen. Im Aquarium müssen Moose deswegen meist befestigt werden.